Samstag, 23.05.2020

Es tut es gut, sich in die Gebetsworte anderer Menschen hinein zu begeben,  besonders dann, wenn die eigenen Worte fehlen.

Ein Gebet, das mir besonders wichtig ist, ist das Morgengebet von Dietrich Bonhoeffer, das er während seiner Zeit im Gefängnis geschrieben hat:

„Gott, zu dir rufe ich am frühen Morgen,
hilf mir beten und meine Gedanken sammeln;
ich kann es nicht allein.
In mir ist es finster, aber bei dir ist Licht;
ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht;
ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe;
ich bin unruhig, aber bei dir ist Frieden;
in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist Geduld;
ich verstehe deine Wege nicht,
aber du weißt den rechten Weg für mich.
Vater im Himmel,
Lob und Dank sei dir für die Ruhe der Nacht,
Lob und Dank sei dir für den neuen Tag.
Lob und Dank sei dir für alle deine Güte und Treue
in meinem vergangenen Leben.
Du hast mir viel Gutes erwiesen,
lass mich nun auch das Schwere aus deiner Hand hinnehmen.
Du wirst mir nicht mehr auferlegen, als ich tragen kann.
Du läßt deinen Kindern alle Dinge zum Besten dienen.

Herr, was dieser Tag auch bringt, dein Name sei gelobt.“

(aus: Widerstand und Ergebung, DBW Band 8, Seite 204 f.)

 

Bleiben Sie hoffnungsvoll und behütet!

Ihre Pfarrerin Heike-Andrea Brunner-Wild