Montag, 06.04.2020

Der Menschensohn muss erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben (Johannes 3,14b.15), das ist der Wochenspruch für die jetzt beginnende Karwoche

Es gibt Momente, in denen ist gar nichts, wie es scheint. Am Palmsonntag steht die Menge an den Toren Jerusalems mit königlichen Palmzweigen, Hosianna rufend und doch gehen wir auf Gründonnerstag und Karfreitag zu.

Die Erhöhung des Menschensohnes Jesus ist keine Erhöhung auf einen Thron, sondern die Erhöhung auf Golgatha an ein Kreuz. Das ist kein Anfang, sondern sein Ende.

Es gibt Momente, in denen ist gar nichts, wie es scheint. Es ist der Tod Jesu am Kreuz, der den Menschen schließlich ein Leben bringt, das alle Grenzen sprengt. Es ist der Weg des Sohnes Gottes in die totale Finsternis, der das Licht in die Welt bringt. In diesem Tod öffnet sich ewiges Leben. Aber nur, wenn ich mit dem Tod Jesu seine Auferstehung mitdenke. Der Menschensohn muss erhöht werden, muss auferstehen. Ohne die Hoffnung auf Auferstehung ist der Tod das Ende und sinnlos.

Vielleicht ist es das, was uns im Moment hilft: gegen den Augenschein zu hoffen. Darauf zu vertrauen, dass ich das „Nicht-Wissen“ was kommt, aushalten kann, dass ich mit offenen Sinnen und wachen Augen durch die Welt gehe, in dem Vertrauen, dass mein Leben nicht in der Finsternis endet, sondern im Licht der Auferstehung, dass mein Leben von Gott gehalten ist, was immer auch kommt.

Wir beten:

Guter Gott,
Wir beten für die Kranken
für die, denen keine Medizin mehr helfen kann,
für die, die einsam sterben,
für die, die unter der Last dieser Tage zusammenbrechen.
Komm zu ihnen mit deiner Liebe und halte sie. Amen.

Bleiben Sie gesund und behütet!

Ihre Pfarrerin Heike-Andrea Brunner-Wild