Freitag, 24.04.2020

Ein Text, der mir in den letzten Tagen und Wochen immer wieder in den Sinn kommt, ist der von Huub Oosterhuis, einem katholischen Theologen aus den Niederlanden: „Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr“. Es ist für mich eines der Lieder im Gesangbuch, die mich besonders anrühren, weil sie eine Situation versprachlichen, in der wir uns von Tag zu Tag  wiederfinden. Hineingeworfen in das Leben, mit leeren Händen, doch gleichzeitig getragen in dem Vertrauen, dass Gottes Hände uns halten, im Leben und im Tod. Getröstet von diesem Lied will ich auch diesen Tag angehen, nicht wissen, wohin er mich führen wird:

Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr - GL 422 / EG 382

Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr;
fremd wie dein Name sind mir deine Wege.
Seit Menschen leben, rufen sie nach Gott;
mein Los ist Tod, hast du nicht andern Segen?
Bist du der Gott, der Zukunft mir verheißt?
Ich möchte glauben, komm mir doch entgegen.

Von Zweifeln ist mein Leben übermannt,
mein Unvermögen hält mich ganz gefangen.
Hast du mit Namen mich in deiner Hand,
in dein Erbarmen fest mich eingeschrieben?
Nimmst du mich auf in dein gelobtes Land?
Werd ich dich noch mit neuen Augen sehen?

Sprich du das Wort, das tröstet und befreit
und das mich führt in deinen großen Frieden.
Schließ auf das Land, das keine Grenzen kennt,
und lass mich unter deinen Söhnen leben.
Sei du mein täglich Brot, so wahr du lebst.
Du bist mein Atem, wenn ich zu dir bete.

Originaltitel: Ik sta voor U
Text: Huub Oosterhuis
Übertragung: Lothar Zenetti
Bibelstelle: Exodus 3,13; Psalm 77,20 &90,1-3; Hiob 30,20; Markus 9,24

 

Bleiben Sie hoffnungsvoll und behütet!

Ihre Pfarrerin Heike-Andrea Brunner-Wild