Dienstag, 24. März 2020

„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“ (Joh 12,24)– das ist der Wochenspruch für die neue Woche.


Herzliche Grüße, Ihre Pfarrerin Heike-Andrea Brunner-Wild

 

Ein Gebet zu Jesaja 66,13 : Gott sagt: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“

(H.-A. Brunner-Wild)

 

Lass dir erzählen, Gott, wie es uns geht.
In diesen Tagen.
Wo alles so anders ist.
So durcheinander.
Wo die Sonne lacht und wir das Lachen vergessen.
Wo die Natur neues Leben hervorbringt und wir in Ängsten sind.
Tröste uns, wie eine Mutter tröstet.

Lass dir erzählen, Gott, wie es uns geht.
Wenn wir die Alten in den Pflegeheimen nicht mehr besuchen dürfen und die Kranken in den Krankenhäusern.
Wenn die Menschen, die in ihren Wohnungen bleiben müssen die Einsamkeit fürchten.
Tröste sie, wie eine Mutter tröstet.

Lass dir erzählen, Gott, wie es uns geht.
Wenn die Kindern die Sorge der Erwachsenen spüren.
Wenn für die Jugendlichen in ihren vier Wänden die Ruhe zu bewahren schwer wird.
Wenn die Spannungen langsam unerträglich werden und die Eltern jetzt so viele Lösungen finden müssen.
Wenn die Menschen anfangen, um ihre Existenz zu fürchten.
Tröste sie, wie eine Mutter tröstet.

Lass dir erzählen, Gott, wie es uns geht.
Wenn die Menschen, die sowieso schon am Ende ihrer Kräfte sind, anfangen zu verzweifeln, weil die Unkosten zu hoch sind und das Geld knapp wird und die Arbeitslosigkeit droht.
Wenn die Angst vor Lebensmittelknappheit zu groß wird und man in den USA beginnt die Läden zu verbarrikadieren.
Wenn die Flüchtlingslager zu überquellen beginnen und der Druck an den Grenzen steigt.
Dann lass dir erzählen von den vielen Menschen, dort und hier, die helfen und nicht müde werden.
Tröste sie, wie eine Mutter tröstet.
Gott, schütte sanft deinen Trost über uns aus.
Der uns umhüllt. Und Segen dazu.
Der uns immun macht gegen die Panik.
Sage zu unserem ängstlichen Herzen: „Beruhige dich.“
Sprich zu unserer verzagten Seele: „Ja, die Gefahr ist da. Aber ich bin bei dir.“
Und noch dazu und allem zum Trotz: Gib uns die Freude wieder.
An der Sonne.
An der aufbrechenden Natur.
An den Menschen, die wir lieben.
An dir, du Gott des Lebens
Damit wir mutig durch diese Zeit gehen. Amen.