Dienstag, 21.04.2020

„Corona: Positiver Test im Haus Heinrich in Hemhofen.“ Gerade noch sitze ich mit meinem Nachmittagskaffee auf der Terrasse und genieße die Sonne, da erreicht mich diese Nachricht über den Onlineservice der Zeitung. An dem Tag, der es endlich wieder möglich macht, Garten- und Baumärkte zu besuchen, wir endlich wieder die Chance haben, selbst ein paar Pflänzchen für die Beete aus einem reichhaltigen Angebot auszuwählen, da rückt die Corona-Pandemie plötzlich ganz nah.

Ich denke an der Wochenspruch, der uns in dieser Woche begleitet: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“ (1. Petrus 1,3). Ist dieser Text hilfreich, um mit neu aufbrechender Sorge, Trauer und  Angst umzugehen?

Der 1. Petrusbrief schreibt an Menschen in Not. Aber anstatt auf ihre Anfechtungen einzugehen, zeichnet er einen triumphalen Ausblick. Hoffnung und Zuversicht sollen sie haben.

Der Name des vergangenen Sonntags vor zwei Tagen war „Quasimodogeniti“ - „Wie die Neugeborenen“. In der Alten Kirche stellte er das Ende von zahlreichen Tauffeierlichkeiten dar. Hier liegt der Schlüssel, auf den uns auch der 1. Petrusbrief hinweisen will: Unsere schon geschehene Erneuerung durch die Taufe bindet uns untrennbar an Gottes Liebe zu dieser Welt und ihrer Menschen. In allen Anfechtungen können wir uns immer wieder auf dieses unverbrüchliche Band zwischen Gott und uns beziehen und in dieser Hoffnung wird das Haus Heinrich auch diese Infizierung meistern und wir zu unserem Leben zurückfinden können.

Wir beten:

Gott, lass uns nicht müde werden,

uns gegen den Tod zu stellen und uns für das Leben einzusetzen.

Sei nahe den Menschen, die wegen der Corona-Pandemie in Sorge um sich und ihre Angehörigen sind.

Schenke ihnen Kraft und Besonnenheit.

Hilf uns, die Hoffnung zu behalten und solidarisch zu leben für eine friedlichere und gerechtere Welt.

Amen.

 

Bleiben Sie hoffnungsvoll und behütet!

Ihre Pfarrerin Heike-Andrea Brunner-Wild