Mittwoch, den 13. Mai 2020

Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder. (Psalm 98,1)

„Großer Gott, wir loben dich, Herr, wir preisen deine Stärke. Vor dir neigt die Erde sich und bewundert deine Werke.“ In meiner hessischen Heimat ist dieses Lied bei wichtigen Festen wie Trauungen, Taufen, Konfirmationen und Ostern oft gesungen worden. Als Posaunenchor haben wir es oft begleitet. Das Wunder des Lebens und der Lebensfreude wird besungen. Es ist ein Lied, das auch unseren katholischen Schwestern und Brüdern vertraut ist. Menschen danken Gott in ganz verschiedenen Tonlagen. Das Singen bringt die Freude über das Wunder des Lebens zum Ausdruck.

Manchmal aber bewirkt das Singen selbst das Wunder. Die Hauptfigur des schwedischen Filmes „Wie im Himmel“ ist der erfolgreiche Musiker Daniel Daréus, der sich nach einem Herzinfarkt in einen kleinen Ort zurückzieht. Dort übernimmt er die freie Stelle des Chorleiters und kann durch eine ganz natürliche Herangehensweise an die Musik ganz besondere Menschen für das Singen begeistern. So singt zum Beispiel Gabriella mit, eine junge Frau, die unter einem gewalttätigen Ehemann leidet. Sie beginnt verängstigt und erhält durch das Singen so viel Kraft und Selbstvertrauen, dass sie sich mehr und mehr wagt, die Stimme zu erheben - zuletzt auch gegen ihren Mann. Sie wird nach und nach geöffnet durch das Singen und erfährt neue Freiheit. Das Wunder und das Singen werden eins. Kennen Sie das auch?

Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder. (Psalm 98,1).

Bleiben Sie hoffnungsvoll und behütet!

Ihre Pfarrerin Heike-Andrea Brunner-Wild