„Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben“ (Johannes 10,11.27.28)
Was hören wir während des Tages? Wir hören Musik, häufig als Hintergrundmusik. Wir hören Stimmen, in Filmen, im Fernsehen, im wirklichen Leben. Wir hören die Menschen, mit denen wir leben, Partner, Kinder, Nachbarn – manchmal unfreiwillig. Wir hören Vorgesetzte und Kollegen. Wir hören viel und kriegen viel auch nicht mit. Zurzeit zum Teil unendlich lange Videokonferenzen, bei denen wir ab und an Strichmännchen malen, Einkaufslisten zusammenstellen oder einfach nur dösen. Wir hören weg und können trotzdem interessiert schauen. Wir haben gelernt auszusortieren. Denn es ist schwer zuzuhören. Unsere Gedanken sind dauernd unterwegs. Es ist auch schwer, zuzuhören, weil wir eigentlich auch etwas sagen möchten.
„Meine Schafe hören meine Stimme", sagt Jesus. Aus vielen Stimmen hören sie die unaufdringliche Stimme ihres Hirten heraus. Sie suchen nach seiner Stimme beim Lesen in der Bibel, im Gottesdienst oder in der Stille. Manchmal hören sie seine Stimme auch an ungewohnten Orten. Im Supermarkt, hinter einem Mundschutz, auf der Straße. Der gute Hirte meint es gut mit ihnen. Seine Stimme tut ihnen gut. Sie ermutigt und stärkt. Sie gibt Freude ins Leben hinein und Liebe ins Herz. Sie ist die Stimme Gottes, der uns sucht und liebt.
„Meine Schafe hören meine Stimme", sagt Jesus. Manchmal ruft er in Krisenzeiten des Lebens. Seine Stimme sucht nach uns. Niemand muss hinhören, aber er oder sie darf.
Wir beten:
Gott, du guter Hirte!
Du siehst die Ängste der Welt.
Schau auf die Menschen,
die in Angst und Sorge sind,
Schau auf die Menschen,
die kein Zuhause haben, wo sie Schutz finden.
Und schau auf die Kinder, denen das zu Hause zur Gefahr wird.
Du guter Hirte, sei du bei uns allen!
Steh uns bei und, wenn uns das Gehen schwer fällt, dann trage uns.
Amen.
Bleiben Sie hoffnungsvoll und behütet!
Ihre Pfarrerin Heike-Andrea Brunner-Wild