Gedanken für die Woche

Altar 11.10.2020
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Gedanken zum 11. Oktober 2020

„Dies Gebot haben wir von ihm, dass wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe.“ ( 1. Joh 4,21)

An diesem Wochenende haben wir in Hemhofen unsere erste Konfirmation gefeiert, am kommenden Sonntag, den 18. Oktober wird die zweite Gruppe folgen. Ein aufregendes Fest, nicht nur für die Jugendlichen in ihren schicken Anzügen und Kleidern, sondern auch für die Eltern und Paten. Aus dem kleinen niedlichen Baby von damals ist ein erwachsener Teenager geworden, der in nicht allzu fernen Zeit seinen oder ihren ganz eigenen Wege gehen wird.

Was wird den Jugendlichen von ihrer Konfirmandenzeit in Erinnerung bleiben? Werden es die Nachmittage sein, an denen wir uns mit der Bibel und dem Vaterunser beschäftigt haben? Oder die gemeinsamen Wochenenden, das Unterwegssein mit Gleichaltrigen, die man – trotz räumlicher Nähe – zum Teil noch nie vorher bewusst wahrgenommen hat? Oder werden es in diesem Jahr vor allem die ganzen Wirren um den Konfirmationstag selbst sein: geplant- abgesagt – verschoben – neu geplant – umgeplant – endlich gefeiert?

Vielleicht ist es auch das: dass ich spüre, dass es immer einen Weg zum anderen gibt. Dass ich es lernen kann, im Mitmenschen den Bruder, die Schwester zu sehen. Dass es da eine Brücke gibt zu meiner Kirchengemeinde, die ich gehen kann. Dass ich Hilfe suchen darf, wenn ich nicht mehr weiter weiß. - Gerade darum geht es im Kern der Botschaft Jesu, dass kein Mensch sein Leben sich selber verdankt, dass wir alle so, wie sie sind, als Männer, Frauen, Schwarze, Weiße Gottes geliebte Kinder sind.  Wer das Christentum stärken will, muss das leben. Nicht die Abgrenzung fördern, sondern die Gemeinsamkeit und das Bewusstsein, dass jeder Mensch darauf angewiesen ist, dass andere ihm wohlwollend begegnen. Dieser wohlwollende Blick, diese Liebe ist die einzige Brücke, die zum anderen Menschen führt. Und sie ist auch die Brücke, die Gott zum Menschen baut.

Was wird den Jugendlichen von ihrer Konfirmation in Erinnerung bleiben? Hoffentlich das: Es war ein wunderschönes Fest, an dem ich erfahren habe, wie wichtig ich den andere bin!

Ihnen allen eine hoffnungsvolle und behütete Woche!

Ihre Pfarrerin Heike-Andrea Brunner-Wild