Dienstag, 07.04.2020

Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehen!

Dieser Satz bewegt mich seit einigen Tagen. Er stimmt. Manchmal muss man einfach nur wahrnehmen, ohne zu verstehen, Bilder aufnehmen, ohne sie zu kommentieren, Gefühlen nachspüren, ohne sie in Frage zu stellen, sich hinsetzen und der Natur lauschen.

Die Schriftstellerin Maschka Kaléko beschreibt das so:

„Ich freue mich, dass am Himmel Wolken ziehen
Und dass es regnet, hagelt, friert und schneit.
Ich freue mich auch zur grünen Jahreszeit,
Wenn Heckenrosen und Holunder blühen.
Dass Amseln flöten und dass Immen summen,
Dass Mücken stechen und dass Brummer brummen.
Dass rote Luftballons ins Blaue steigen.
Dass Spatzen schwatzen und dass Fische schweigen.

Ich freue mich, dass der Mond am Himmel steht
Und dass die Sonne täglich neu aufgeht.
Dass Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter.
Gefällt mir wohl. Da steckt ein Sinn dahinter.
Wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehn.
Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehen!
Ich freue mich. Das ist des Lebens Sinn.
Ich freue mich vor allem, dass ich bin.

In mir ist alles aufgeräumt und heiter:
Die Diele blitzt. Das Feuer ist geschürt.
An solchem Tag erklettert man die Leiter,
die von der Erde in den Himmel führt.

Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben,
Weil er sich selber liebt – den Nächsten lieben.
Ich freue mich, dass ich mich an das Schöne 
Und an das Wunder niemals ganz gewöhne.
Dass alles so erstaunlich bleibt und neu!
Ich freue mich, dass ich … dass ich mich freu.“ 

(Nach Maschka Kaléko)
 

Genießen Sie den Frühling, bleiben Sie gesund und behütet!

Ihre Pfarrerin Heike-Andrea Brunner-Wild